Historische Brunnenaue
Von 1795 bis 1815 beherbergte Sagard das älteste Bad Rügens.
Ganz im Sinne des beginnenden 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild des großen mondänen Bäder wie Heilgendamm und denen im Binnenland, wurde ein kleines Kurbad eingerichtet.
Bereits um 1750 waren die Heilung bringenden Quellen bekannt.
1794 initiierten der Sagarder Pfarrer Heinrich Christoph von Willich (1759 – 1827)
und sein Stiefbruder, der Arzt Moritz Ullrich von Willich (1750 – 1810), die Einrichtung eines Kurparkes um die Heilquelle auf der Pfarrkoppel.
Der Geschäftstüchtige Geistliche fasste mit Förderung des Grafen Magnus Friedrich Brahe die Quelle ein und ließ um diese herum einen Landschaftsgarten im Geschmack des frühen 19. Jahrhunderts mit Wegen, Anpflanzungen, Ruhesitzen, kleinen Lauben, einem Pavillon und einem kleinen Kurhaus einrichten.
Moritz Ullrich von Willich leitete die medizinische Betreuung der Kurgäste und entwickelte Behandlungen auf der Basis des heiligen Wassers der mineralhaltigen Quelle.
Die 1795 eröffneten Brunnen-, Bade und Vergnügungsanstalt wurde das Zentrum eines kleinen, aber intensiven Kurbetriebes.
Um 1810 ließ der Besuch des Kurbades in Sagard nach. Infolge der Ereignisse des Napoleonischen Krieges blieben die Gäste aus. Pläne zur Erweiterung des Bades scheiterten. Das Ende des Sagarder Bades kam mit der französischen Besetzung Rügens sowie der Gründung des Seebades Putbus.